15 Jahre Gründerzeit-Awards: Das sind die Gewinner von 2009

Was ist aus den Gewinnern des JUVE-Gründerzeit-Awards 2009 geworden?
Ein Besuch bei Schmidt-Jortzig Petersen Penzlin.

Alles begann 2007 in der Hamburger Rathausstraße: Die Gründungspartner Dietmar Penzlin, Bjarne Petersen und Edzard Schmidt-Jortzig (v.l.)

Schmidt-Jortzig Petersen Penzlin

  • Gegründet: 2007 in Hamburg
  • Gründerzeit-Award: 2009
  • Schwerpunkte: M&A, Gesellschafts-, Insolvenz- und Öffentliches Wirtschaftsrecht
  • 2007: 3 Equity-Partner, 1 of Counsel
  • 2023: 5 Equity-Partner, 1 Non-Equity-Partner,1 Counsel, 5 Associates

Als im Sommer 2007 in Hamburg eine neue Kanzlei an den Start geht, ist das erst einmal gar nicht so ungewöhnlich – schließlich erlebt die Hansestadt in den Nullerjahren zahlreiche Spin-offs junger Anwälte aus Großkanzleien. Viele kommen von Freshfields Bruckhaus Deringer – die Gründer von Schmidt-Jortzig Petersen Penzlin nicht: Dr. Edzard Schmidt-Jortzig (54), Dr. Bjarne Petersen (53) und Dr. Dietmar Penzlin (52) sind alle drei zuvor Local Partner bei White & Case, wollen etwas Neues wagen und machen sich selbstständig. Nur zwei Jahre später gewinnen sie als erste den damals frisch eingeführten Gründerzeit-Award des JUVE Verlags.

Möbelaufbau vor Mandatsarbeit

Am Anfang steht vor allem ihr Wunsch nach mehr unternehmerischer Freiheit. Aber: Eine Mandantenbasis, die Schmidt-Jortzig und Petersen von ihrer alten Kanzlei hätten mitnehmen können, gibt es nicht. Anders sieht es bei Penzlin aus, der als Insolvenzverwalter laufende Mandate mitbringt.

Den Kanzleistart gehen die Gründer deshalb auch erst einmal eher bescheiden an: Ihr erstes Büro liegt in einem Dachgeschoß, in dem es im Sommer ziemlich heiß wird. „Für unsere erste Ausstattung sind wir selbst losgefahren, haben die Möbel gekauft, hochgeschleppt und aufgebaut“, erinnert sich Schmidt-Jortzig.

Einer ihrer ersten Deals ist die Beratung des Hamburger Unternehmens N.Serve Environmental Services beim Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an die japanische Mitsui. Vor allem aber mit ihrer vernetzten Beratung in ihren Kernbereichen Gesellschafts-, Insolvenz- und Öffentliches Wirtschaftsrecht setzt sich die Kanzlei schnell von der transaktionsfokussierten Konkurrenz in Hamburg ab. Dass sie für diesen Aufbau 2009 von JUVE ausgezeichnet werden, damit hatten die drei Partner allerdings nicht wirklich gerechnet, wie sie im Nachgang zugeben.

Auch nach der Auszeichnung setzt die junge Kanzlei ihren Kurs fort: 2010 folgt der Umzug in das heutige Büro am Alstertor, dort besetzt sie inzwischen zwei Etagen und auch die klimatischen Bedingungen haben sich deutlich gebessert. Im Januar 2014 zieht die Kanzlei das wohl bisher größte Mandat ihrer Geschichte an Land. Penzlin übernimmt als Insolvenzverwalter das Ruder beim Ökoenergieanbieter Prokon.

Auf das Mandat stoßen Sie damals an. So ist es bis heute Usus in der Kanzlei. Der Kreis derjenigen, die sich mit ihnen freuen, ist dabei kontinuierlich gewachsen. 16 Jahre nach ihrer Gründung arbeiten insgesamt zwölf Anwälte in der Hamburger Kanzlei – und als einer der wenigen Spin-offs, hat sie ihren Partnerkreis erweitern können.

Der Beitrag stammt aus der Ausgabe 09/2023 des JUVE Rechtsmarkt.