15 Jahre Gründerzeit-Awards: Das sind die Gewinner von 2019

Was ist aus den Gewinnern des JUVE Gründerzeit-Awards 2019 geworden?
Zwei sehr unterschiedliche Kanzleien: Ypog und PXR Legal.

Diese Kinderbilder-Collage reichte Schnittker Möllmann nach ihrer Nominierung ein.

Schnittker Möllmann Partners (heute Ypog und PXR Legal)

  • Gegründet: 2017 in Berlin, Köln und Hamburg
  • Gründerzeit-Award: 2019
  • Schwerpunkte: Fonds, Venture Capital,Steuerrecht
  • 2017: 10 Equity-Partner, 10 Associates
  • 2023 (YPOG): 24 Equity-Partner, 10 Non-Equity-Partner, 70 Associates, 3 of Counsel
  • 2023: (PXR): 15 Berufsträger*

* Die Kanzlei unterscheidet nicht nach Senioritätsstufen

Es war der große Aufschlag des Jahres 2017, der vor allem in der Venture-Capital-Szene für viel Aufsehen sorgte: Ein großes Team um die beiden Flick Gocke Schaumburg-Partner Dr. Helder Schnittker (52) und Dr. Peter Möllmann macht sich unter dem Namen Schnittker Möllmann Partners selbstständig. 16 Berufsträger – darunter 10 Partner – gehören in Berlin, Köln und Hamburg zu der neuen Kanzlei. Die meisten kommen wie die beiden Namenspartner aus der steuerzentrierten Großkanzlei. Aber auch Dr. Tim Schlösser (44), zuvor Counsel bei Hengeler Mueller, ist einer der Gründungspartner.

Gleich vom Start weg hatte die Kanzlei nicht nur einen breiten Partnerkreis, sondern auch einen beachtlichen Mandantenstamm. Neben Vorwerk Ventures und VR Equitypartner zählen auch Triton und Allianz zu den Mandanten der ersten Stunde.

„Es ging uns nicht darum, einfach nur eine eigene Kanzlei zu gründen, wir wollten etwas Neues und Anderes machen“, sagt Schnittker. Neu war vor allem die Idee, schnell auch einen Fulltime- Manager mit ins Boot zu holen, der sich um das operative Geschäft kümmert. „Wir wollten die Kanzlei nicht wie eine herkömmliche Freiberuflersozietät, sondern wie ein Unternehmen führen“, so Ullrich weiter. Die Idee bringt Schnittker aus einem Harvard-Seminar mit – und auch die anderen Partner finden sie gut. Gut anderthalb Jahre später kommt Dr. Hariolf Wenzler als CEO. Der Volkswirt kennt die Branche gut: Er verantwortete zuvor die europäische Geschäftsentwicklung von Baker McKenzie und war Geschäftsführer der Bucerius Law School.

Offen für Management

So aufgeschlossen wie die eigenen Partner zeigt sich die Mehrheit der Wettbewerber jedoch nicht. „Viele von außen haben uns gefragt, ob wir wahnsinnig sind“, berichtet Dr. Benjamin Ullrich (42), einer der zehn Gründungspartner. In der eigenen Kanzlei ist man aber weiterhin davon überzeugt, dass es keinesfalls wahnsinnig ist, die Verantwortung für das operative Geschäft und die Geschäftsentwicklung in die Hände eines CEOs zu geben.

Im Herbst 2019 erhält Schnittker Möllmann für ihren Kanzleiaufbau den Gründerzeit-Award. Was damals noch keiner weiß: Kein Jahr später trennen sich die Wege der Namenspartner. Im Juli 2020 wird bekannt, dass Möllmann die Kanzlei im Streit verlässt. Der Berliner Gründungspartner ist seitdem unter dem Namen PXR Legal im Markt unterwegs, Schnittker Möllmann benennt sich später in Ypog um – eine Abkürzung für „You+Partners of Gamechangers“.

Ypog verfolgt ihren Ausbaukurs nun ohne Möllmann weiter: Im Laufe der Zeit vergrößert sich die Partnerzahl sukzessive. Rückblickend würde Schnittker nur wenig anders machen und wenn, dann Kleinigkeiten, wie er heute sagt. Unternehmerisch sei dies aber auch normal, schließlich könne man nicht immer alles bis zum Ende durchplanen. „Manchmal muss man einfach mal machen“, sagt Schnittker.

Der Beitrag stammt aus der Ausgabe 09/2023 des JUVE Rechtsmarkt