HÁWAR.help e.V.

Für Selbstbestimmung und Freiheit im Iran: JUVE-Mitarbeiterin Ylva Wüstemann, Tezcan Tekkal und Mariam Claren von HÁWAR.help freuen sich über den Rekordscheck über 143.995 Euro.

Patenschaften für die Freiheit

Willkürliche Verhaftungen, Hinrichtungen und unmenschliche Haftbedingungen – das totalitäre iranische Regime sorgt nach wie vor für eine alarmierende Lage. HÁWAR.help e.V. vermittelt Patenschaften zwischen politischen Gefangenen im Iran und deutschen Politikerinnen und Politikern, um öffentlichen Druck auf das Regime auszuüben und stille Hinrichtungen zu verhindern.

Bei den JUVE Awards 2023 wurden für die Unterstützung des Patenschaftsprogramms 143.995 Euro gesammelt. Mit dieser Rekordsumme hat HÁWAR.help das Programm lokal und international ausgebaut und die Kosten für die Projekt-, Advocacy- und Öffentlichkeitsarbeit gedeckt.

Gemeinsam stark

Dank der Spenden besetzte HÁWAR.help fünf neue Stellen im Iran-Team. Damit weitete die NGO das Patenschaftsprogramm nun auf Universitäten und Gewerkschaften aus, um eine breitere Masse der Zivilbevölkerung einzubinden, und setzte gemeinsam öffentliche Aktionen wie Mahnwachen vor der iranischen Botschaft um. Um den Patenkreis in der Politik zu erweitern, war HÁWAR.help zudem bei den Bundesparteitagen präsent.

Dank der Gelder wuchs das Programm auch international. Die NGO kooperierte mit Aktivistinnen und Aktivisten aus Ländern wie Belarus, in denen Inhaftierungen als Repressionsinstrument genutzt werden, und organisierte zum Beispiel gemeinsame Demonstrationen.

Außerdem lädt die NGO regelmäßig die in Deutschland lebenden Familien Hingerichteter zu Advocacy-Gesprächen ein, bei denen sie ihre Forderungen vor deutschen Politikerinnen und Politikern platzieren können. Die Spenden unterstützten bei der Organisation, Übersetzung und medialen Begleitung der Gespräche.

Das Herzstück von HÁWAR.help ist die Öffentlichkeitsarbeit, mit der sie Personen mobilisiert, für eine Welt zu kämpfen, in der sich jeder frei entfalten kann. Mit den Geldern wurde diese durch die Erstellung von Social-Media-Inhalten, Pressemitteilungen sowie die Umsetzung und Begleitung von Events umfassend gewährleistet.

Bei den JUVE Awards nahm unter anderem Mariam Claren den Spendenscheck entgegen – die Tochter der im Iran inhaftierten deutschen Staatsbürgerin Nahid Taghavi. Im Januar 2024 erzielte die NGO in Taghavis Fall einen Durchbruch, als sie für einen Monat in den Hafturlaub entlassen wurde. Ein Lichtblick für Claren: „Auch wenn meine Mutter zurück ins Gefängnis musste, so haben wir gesehen, dass unser gemeinsamer Einsatz etwas bewirken kann. Wir werden weiterhin kämpfen, bis meine Mutter zurück in Deutschland ist.“

Ausweitung des Patenschaftsprogramms: Neben der politischen Ebene involviert HÁWAR.help nun zum Beispiel auch die Universität Witten/Herdecke in das Patenschaftsprogramm.

HÁWAR.help e.V. vermittelt Patenschaften für politische Gefangene im Iran parteiübergreifend an deutsche Politikerinnen und Politiker. Der Verein informiert sie stets über die Prozesse der Inhaftierten. So können die Politikerinnen und Politiker Menschenrechte und faire Gerichtsprozesse einfordern. Jede Patenschaft bewirkt öffentlichen Druck zugunsten der Menschen, die das iranische Regime wegen ihres Menschenrechtseinsatzes am liebsten heimlich hinrichten würde. Bislang konnte der Verein 420 Patenschaften und 153 Befreiungen erzielen.

hawar.help

Todesurteil gegen Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd: „Mein Vater wird im Stich gelassen“ (tagesspiegel.de)

Fotos: JUVE Verlag; Universität Witten Herdecke