AMREF
Gesundheitserziehung für Kinder
Mit den Spendengeldern der JUVE Awards 2006 wurden Nomadenkinder in Kenia über Hygiene aufgeklärt.
Die Pokott sind ein Stamm im südwestlichen Kenia. Sie sind Nomaden. Wenn das Weideland für ihre Tiere nicht mehr genug hergibt, packen sie ihren Hausrat auf Esel oder binden ihn einfach auf zwei dünnen Baumstämmen fest und suchen sich neues Weideland.
Insgesamt leben über 175.000 Menschen als Nomaden in den Gebieten Magadi und Ngong im südwestlichen Kenia. Sie bestreiten ihren Lebensunterhalt mit Gemüseanbau und handwerklichen Arbeiten. Die Lebensbedingungen sind hart: Immer wieder gibt es Dürreperioden und zu wenig Wasser. Und es treten Krankheiten wie Malaria, Durchfall, Tuberkulose, AIDS oder die Augenerkrankung Trachoma auf. Dabei könnten diese durch Prävention vermieden werden.
Um den Lebensstandard der Nomadenstämme langfristig zu verbessern, hat die medizinische Hilfsorganisation AMREF (African Medical and Research Foundation) in Zusammenarbeit mit der kenianischen Regierung ein Programm zur Gesundheitserziehung entwickelt. Ansatzpunkt sind dabei die 40.000 Kinder zwischen 5 und 19 Jahren, die die 120 Schulen der Region besuchen.
Sich an die Schüler und Lehrer zu wenden, ist effektiv: Zum einen werden die Schüler weniger häufig krank und müssen weniger häufig dem Unterricht fernbleiben, zum anderen sind Lehrer und Jugendliche Multiplikatoren, die das neue Wissen in ihre Familien und Gemeinschaften weiter tragen. Mit den auf den JUVE Awards eingesammelten Spendengeldern von 67.300 Euro konnte AMREF das Projekt entscheidend voran bringen.
Neben einem Projektmanager wurden auch Krankenschwestern und Gesundheitshelfer angestellt, die in die Schulen gingen und Lehrer, Kinder und Jugendliche über allgemeine Hygiene aufklärten. Dazu gehörten Themen wie die Reinhaltung von Wasser, gesündere Ernährung, das frühzeitige Erkennen von Malaria und der Schutz vor HIV-Infektionen. Statistiken haben gezeigt, dass so einfache Dinge wie Hygiene, sauberes Trinkwasser und der Bau von Latrinen bewirken, dass die Todesrate bei Kindern sinkt.
Die Augenkrankheit Trachoma wird vermieden, wenn die Kinder sich mittels einer im Baum hängenden, mit Wasser gefüllten Blechdose jeden Morgen die Augen waschen. Trinkwasser wurde in der Vergangenheit wie selbstverständlich aus Regenpfützen gesammelt – seit AMREF Gesundheitshelfer in dem Gebiet so groß wie Bayern verfügbar sind, kommt dieser Brauch nicht mehr vor. Ein besonderes Thema ist die Aufklärung über HIV-Infektionen und AIDS, von denen die Nomadenstämme bis vor wenigen Jahren weitgehend verschont geblieben sind. Dies verändert sich jedoch gegenwärtig.
Außerdem setzt sich die Organisation besonders für den Schulbesuch von Mädchen ein. Denn Studien haben gezeigt, dass Kinder von Müttern mit Schulausbildung seltener erkranken und sterben als Kinder von Müttern, die keine Schule besucht haben.
(Foto: Gesundheitserziehung von Kindern in Kenia: JUVE-Mitarbeiter Rüdiger Albert überreicht einen Beitrag von 67.300 Euro an AMREF.)