School for Life

Die School for Life bietet Zukunftschancen durch Bildung

Im Norden von Thailand zwischen Chiang Mai und der Grenze zu Myanmar (Burma) leben diverse ethnische Gruppen – neben Thais u.a. Akha, Lisu, Lahu, Hmong, Karen und burmesische Flüchtlinge – mit ganz unterschiedlichen Sprachen, oft ohne Staatsbürgerschaft und vielfach extrem verarmt. Nur ein Teil ihrer Kinder besucht eine Schule.

Zu den Kernproblemen der Region zählen neben Armut eine große Arbeitslosigkeit, der Drogenhandel in der Grenzregion zu Myanmar, die Zerstörung der natürlichen Waldbestände durch Brandrodung sowie die Verbreitung von Korruption und Prostitution. Zudem hat Aids in den Dörfern viele Waisen hinterlassen. Andere Kinder sind von flüchtenden Angehörigen zurückgelassen worden. Kinderarbeit und Kinderhandel sind weit verbreitet. Das Gebiet war einer der Hauptschauplätze des ‚Drogenkrieges‘ der Regierung Thaksin, bei dem etwa 2500 Menschen getötet wurden.

Zahlreiche Kinder in dieser Region sind ganz oder weitgehend auf sich allein gestellt und waren oft sehr früh in ihrem Leben traumatischen Erlebnissen ausgesetzt. Sie haben kaum oder gar keinen Zugang zu Bildung und sprechen oft nicht einmal die Landessprache Thai. Viele versuchen durch Kinderarbeit, Betteln, Stehlen oder Prostitution zu überleben.

Einige dieser Kinder haben Glück und finden in der School for Life, auf einem Farmgelände in in der Nähe von Chiang Mai, ein neues Zuhause. Dieses Schulprojekt hat sich zum Ziel gesetzt, den Kindern zu helfen und ihnen psychosoziale Betreuung und eine gute schulische berufsorientierte Ausbildung zu bieten. Das pädagogische Konzept der Schule, das von der Internationalen Akademie für innovative Pädagogik, Psychologie und Ökonomie an der Freien Universität Berlin begleitet wird, legt neben der schulischen Bildung besonderen Wert auf die Ideen der „Social Entrepreneurship“ und der „Community Education“. Damit sollen die Kinder zu sozial und ökologisch verantwortlichem Handeln angeleitet werden und helfen, einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Gemeinwesens zu leisten.

Bereits jetzt bezieht die Schule auch die Dörfer in der Umgebung in die Projekte ein: Die School for Life schafft beispielsweise Arbeitsplätze für Menschen aus der Umgebung, bei Farm- und Bauarbeiten sowie bei der Kinderbetreuung. Im Rahmen von Community Education werden auch die Erwachsenen in Projekte einbezogen, bei denen es um lokale Schlüsselprobleme wie Recycling oder organische Landwirtschaft geht.

Die School for Life bietet bereits 30 Personen aus der Umgebung Arbeitsplätze in den Betrieben auf dem Gelände, bei Farm- und Bauarbeiten sowie der Kinderbetreuung. Die Weiterentwicklung der eigenen Betriebe auf dem Gelände dient neben der Schaffung von Arbeitsplätzen gleich mehreren Zielen: Erwirtschaftete Einnahmen können den gemeinnützigen schulischen Zwecken zugeführt werden und tragen zur wirtschaftlichen Sicherung der School for Life bei. Gleichzeitig dienen die Eigenbetriebe den Schülern als Werkstätten, in denen sie praktisches Wissen erlangen und eigene Projekte in die Tat umsetzen können.

Mit dem Erwerb eines 2,8 Hektar großen Stücks Land, das mit den im Rahmen der JUVE Awards gesammelten Spendengeldern unterstützt wird, werden diese Ziele nun weiter vorangebracht. Der Landkauf wird den Anbau von Nahrungsmitteln für den Eigenbedarf ermöglichen und somit eine größere Unabhängigkeit von den steigenden Weltmarktpreisen gewährleisten. Darüber hinaus werden mit den Spendengeldern weitere Projekte, wie der Bau von Unterkünften für Lehrer und Betreuer gefördert.

2003 gegründet, ist die School for Life seit 2006 eine vom thailändischen Staat anerkannte Private Social Welfare School. 140 Kinder aus von Armut und Gewalt geprägten Verhältnissen leben hier, werden therapeutisch betreut und erhalten eine fundierte Schulbildung. Zur School for Life gehören ein Kindergarten, eine Primary School (Klassenstufen 1–6) und eine Junior High School (Klassenstufen 7–9). Die bisherigen Erfolge: 2008 haben sieben Jugendliche die Schule beendet, von denen fünf nun eine weiterführende Schule besuchen oder eine Ausbildung begonnen haben. 2010 werden es bereits zwölf Schüler sein, die die 9. Klasse beenden, von denen acht eine weiterführende Schule besuchen möchten.

www.school-for-life.org

 

(Foto: School for Life-Gründer Prof. em. Dr. Jürgen Zimmer erhält den Spendencheck über knapp 98.000 Euro von JUVE-Redakteurin Geertje de Sousa.)