Chaithanya Mahila Mandali (ein Projekt des BONO-Direkthilfe e.V.)

Chaithanya Mahila Mandali/Not for Sale

„Wir können diese Kinder nicht aufnehmen“, war ein Satz von Jayamma Bandari, der Gründerin von Chaithanya Mahila Mandali (CMM), den die Vertreter der BONO-Direkthilfe bei ihren letzten Projektbesuchen in Hyderabad mehrfach hören mussten. Das bestehende Kinderhaus der Organisation ist mit 43 Kindern bereits überfüllt. Mehr Plätze werden dringend benötigt. Die Kinder, um die es geht, sind ohne Eltern ganz auf sich gestellt oder ihre Mütter gehen der Prostitution nach, um zu überleben. Diese Kinder sind den Gefahren von Missbrauch, Gewalt und Verschleppung schutzlos ausgeliefert.

Bei einem ihrer Besuche lernten die Mitglieder der BONO-Direkthilfe beispielsweise die junge Witwe Sabitri kennen, die unter katastrophalen Bedingungen in einem Slum lebt. Als Witwe hat Sabitri in Indien keine Rechte. Die junge Mutter und ihre drei Töchter gelten in der streng patriarchalischen Gesellschaft als Freiwild.

Ein neues Zuhause

Die meisten der Frauen, die CMM betreut, gehen der Prostitution nach. „Keine dieser Frauen tut das freiwillig“, sagt Jayamma Bandari. „Sie tun es, damit sie und ihre Kinder überleben.“ Da im Kinderhaus von CMM keine weiteren Kinder mehr aufgenommen werden können, sollen weitere Kapazitäten geschaffen werden. Im Frühjahr 2018 kaufte CMM ein Stück Land südlich von Hyderabad, auf dem sobald wie möglich ein neues Zuhause für 120 Kinder entstehen soll. Für den Bau des Hauses werden dringend Spendengelder benötigt.

CMM setzt sich für Frauen in der Prostitution und ihre Kinder ein. Mit ihren Programmen erreicht die Organisation insgesamt über 3.200 schutzbedürftige Kinder sowie über 3.900 Frauen. Das Ziel ist es, den Kindern durch unterstützende Begleitung und eine gute Schul- und Berufsausbildung die Möglichkeit zu vermitteln, später einmal ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen. Die BONO-Direkthilfe unterstützt CMM mit den laufenden Kosten des „Chaithanya Happy Homes“ und steht CMM bei der Finanzierung und Realisierung des neuen Kinderschutzhauses zur Seite.

Dringender Bedarf

Nicht nur platzt das Chaithanya Happy Home aus allen Nähten, zusätzlich steigen die Mietkosten ständig und liegen bereits bei 1.000 Euro pro Monat. Der Beginn des Baus des neuen Kinderschutzhauses kann nur auf Basis eines soliden Finanzierungsplans erfolgen. Daher ist es erfreulich, dass knapp 60 Prozent der Gesamtkosten durch die schon erfolgten Zahlungen für das Grundstück sowie verbindliche Finanzierungszusagen verschiedener  Unterstützerorganisationen für den Bau abgesichert werden konnten.

Die Baugenehmigung für das neue Kinderschutzhaus wurde bereits erteilt, es fehlt aber noch Geld für den Baubeginn. Auf dem neuen Grundstück plant CMM auch die Bewirtschaftung eines Gemüsegartens und die Haltung von Tieren für die Milchproduktion, um auf diese Weise eine gesunde und ausgewogene Ernährung für die Kinder zu gewährleisten. Die Gesamtprojektkosten betragen mehr als eine halbe Million Euro.

www.bono-direkthilfe.org

 

(Foto: Rund 207.000 Euro für die BONO-Direkthilfe: Moderator Urs Meier, Ylva Wüstemann (JUVE), Menschenfotografin Lena Reiner und Gereon Wagener (BONO-Direkthilfe) freuen sich im JUVE-Awards-TV-Studio über die große Spendenbereitschaft.)