Hungarian Helsinki Committee

Einsatz für die Menschlichkeit: Márta Pardavi freut sich über den von JUVE-Mitarbeiterin Ylva Wüstemann überreichten Spendenscheck in Höhe von 116.050 Euro.

Gelebte Rechtsstaatlichkeit statt Demokratie auf Papier

Im Rahmen der JUVE Awards 2021 ging die herausragende Spendensumme in Höhe von 116.050 Euro an das Hungarian Helsinki Committee (HHC). Die NGO setzt sich seit ihrer Gründung 1989 in Ungarn für den Schutz von Menschenrechten ein. Besonders die ungarischen Regierungsmaßnahmen der letzten Jahre bringen die Gewaltenteilung im Land zunehmend aus dem Gleichgewicht und sind eine Bedrohung für die demokratischen Werte. Durch Aufklärungsaktionen, gezielte Lobbyarbeit und juristische Klageverfahren wehrt sich das HHC gegen diese kritischen Bewegungen und trägt im Rahmen des ‚Rule of Law‘-Programms zur Bildung einer starken Zivilgesellschaft, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit bei.

Mit den Spendengeldern der JUVE Awards 2021 wollte das HHC seine Aktivitäten in Verbindung mit dem ‚Rule of Law‘-Programm in Ungarn ausweiten. Außerdem sollten die Spenden dabei helfen, das Engagement der NGO bei den europäischen Partnern auszubauen, um einen allgemeinen Demokratieabbau auf dem Kontinent zu verhindern. Nicht zuletzt der Ukraine-Krieg demonstriert die Aktualität dieses Anliegens.

Verteidigung der Wahlintegrität

Ein knappes halbes Jahr nach den JUVE Awards 2021 fanden die ungarischen Parlamentswahlen statt. Ein Großteil der Spendengelder floss daher in die Verteidigung der Wahlintegrität. Hierzu startete die NGO Aufklärungskampagnen und motivierte über ihre Social-Media-Kanäle besonders die junge Wählerschaft zur Wahl zu gehen. Darüber hinaus stellte das HHC internationalen Wahlbeobachtern Berichte über kritische Entwicklungen in Ungarn zur Verfügung.

Der Hilfsorganisation war es nun finanziell möglich, unter dem Slogan ‚Protect the rule of law so that it can protect you‘ eine Animationsserie zu veröffentlichen, die das ‚Rule of Law‘-Leitmotiv der Allgemeinheit zugänglich macht. In spezialisierteren Kontexten versorgte das HHC außerdem die EU-Institutionen mit aktuellen Informationen und lieferte so einen Beitrag zum Rechtsstaatlichkeitsbericht 2021 der Europäischen Kommission.

Ein Blick hinter die Kulissen: Mehr als 35 Fachleute kämpfen mit großem Mut gegen menschenrechtsverletzende Staatsaktivitäten.

Da die NGO als einzige in Ungarn kostenlose juristische Beratung für Geflüchtete anbietet, bestimmt im Jahr 2022 der Krieg in der Ukraine einen großen Teil ihrer Arbeit. Die Spendengelder kamen deshalb ebenso der Erstellung eines umfangreichen Notfallprogramms für ukrainische Geflüchtete zugute. Auch künftig werden die Spenden die Hilfsangebote für die Kriegsopfer unterstützen. Damit setzt die Hilfsorganisation auch allgemein in Europa ein Zeichen, dass niemand über dem Gesetz steht.

helsinki.hu/en