Karo

Hilfsangebote für Frauen und Kinder aus dem Prostitutions- und Drogenmilieu

Seit 2004 setzt sich der Verein KARO im deutsch-tschechischen Grenzgebiet gegen Zwangsprostitution, gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern sowie gegen Frauen- und Kinderhandel ein. Auch im vergangenen Jahr konnte KARO vielen Frauen und Kindern helfen, die auf dem Straßenstrich oder in bordellähnlichen Einrichtungen arbeiten und ausgebeutet werden.

Die auf den Awards 2005 gesammelten Spenden von rund 41.500 Euro haben dabei einen großen Beitrag geleistet, die monatlichen Kosten des Vereins von über 5.000 Euro zu finanzieren. KARO arbeitet unmittelbar mit den betroffenen Frauen und Kindern. Wichtiger Bestandteil ist dabei das Streetworking. Mehrmals wöchentlich suchen die Sozialarbeiterinnen Straßenstriche und bordellartige Einrichtungen in der Grenzregion auf und versuchen, das Vertrauen der Prostituierten zu gewinnen.

Allein im vergangenen Jahr stellten die KARO-Mitarbeiterinnen in über 1.600 Fällen den Kontakt zu Prostituierten her und führten außerdem mehr als 800 Beratungsgespräche, davon über 100 mit Minderjährigen. In den Gesprächen informieren sie die Prostituierten, wie sie sich vor HIV-Infektionen und sexuell übertragbaren Krankheiten schützen können und helfen bei gesundheitlichen Problemen und Schwangerschaften.

KARO unterstützt auch bei gewalttätigen Übergriffen durch Sex-Touristen oder Zuhälter. Die Mitarbeiterinnen des Vereins dokumentieren die Vorkommnisse und leiten sie an andere Frauen und Polizeidienststellen weiter. Bei den Einsätzen verteilt KARO außerdem Kleidung, Hygieneartikel und Kondome sowie Tee und Wasser.

Die Geschäftsstellen in Plauen und im tschechischen Cheb dienen außerdem als direkte Anlaufstellen für die Betroffenen. 450 Frauen und Kinder nutzten im vergangen Jahr das Angebot und suchten bei KARO Hilfe. Mehr als 50 Frauen und Kinder begleiteten die Mitarbeiterinnen von KARO zu Behörden, zu Ärzten und Krankenhäusern sowie zu polizeilichen Vernehmungen und Gerichtsverhandlungen. 24 Prostituierten konnte KARO beim Ausstieg aus dem Milieu und der Rückkehr in ihre Heimatländer helfen.

Neben der konkreten Hilfe für die Betroffenen informiert KARO die Öffentlichkeit zum Thema sexuelle Ausbeutung und betreibt Lobbyarbeit bei politischen Institutionen. Karo-Geschäftsführerin Cathrin Schauer wurde im vergangenen Jahr als eine von 15 Frauen aus Deutschland im Rahmen des Projekts „1000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2005“ für den Nobelpreis nominiert.

www.karo-ev.de