Zweitzeugen e.V.

Geschichte am Leben erhalten: Ruth-Anne Damm und Lena Hartmann vom Zweitzeugen e.V. freuen sich gemeinsam mit JUVE-Redakteurin Claudia Otto über die Spendensumme über 95.300 Euro.

Aus der Vergangenheit lernen

Die großartige Spendensumme in Höhe von 95.300 Euro kam bei den JUVE Awards 2021 dem gemeinnützigen Verein Zweitzeugen e.V. zugute. Die Vereinsmitglieder haben mit Holocaust-Überlebenden gesprochen und geben deren Erlebnisse weiter, wenn die Zeitzeugen es selbst nicht mehr können. Als Zeugen der Zeitzeugen, als Zweitzeugen, berichten die Mitglieder vor allem jungen Menschen von den diversen Leben vor, während und nach dem Holocaust. Ziel ist eine Gesellschaft, die sich gegen Diskriminierung starkmacht.

Zweitzeugen e.V. wollte mithilfe der Spenden über die Wanderausstellung „Erinnerungskultur gestalten und Demokratie stärken“ mehr Menschen Zugang zu den Überlebensgeschichten ermöglichen. Dank der Finanzspritze lud im November 2021 die erste Outdoor-Ausstellung in Dortmund alle, aber besonders Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren, zum Betrachten von Bannern mit den Lebensgeschichten sowie zum interaktiven Austausch ein. Etwa 3.000 Menschen folgten der Einladung. Davon nutzten viele den Multimedia-Guide mit Bildern, Videos und Interviews der Überlebenden und nahmen an mehreren Führungen teil.

Persönliche Betroffenheit statt reiner Fakten

Der Fokus auf die lokalhistorischen Bezüge ging den Besuchern besonders nah: „Ich habe den Hauptbahnhof so oft passiert, es ist mir nicht in den Sinn gekommen, dass von hier Menschen ins Verderben geschickt wurden“, sagt eine Besucherin. Die Medienstationen sorgten für einen Transfer in die heutige Lebensrealität. Die Gäste befassten sich daher auch mit der Frage, was der Holocaust mit ihnen selbst zu tun hat und wie sie im Alltag antidiskriminierend handeln können.

Die Ausstellung ist ortsunabhängig und kann etwa in Klassenräumen aufgebaut werden. Die mit den Geldern geförderten Begleit-Workshops wurden ebenfalls dankend angenommen, wie eine Schülerin schreibt: „Die intensiven Gespräche über einzelne Schicksale in der Zeit des Holocausts brachten erschreckend nahe, wie wichtig es ist, die Würde des Menschen zu schützen. Ich bin unglaublich dankbar für die angebotenen Workshops.“

Eindrucksvolle Biografien: Die Lebensgeschichten auf den großformatigen Bannern lenken die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich.

Im Jahr 2022 werden die Spendengelder in das neue Design der geplanten Ausstellung 2023 investiert, die ab dem 16. Januar 2023 zum ersten Mal im Landtag Düsseldorf gezeigt wird. Damit sollen künftig noch mehr Personen verschiedener Hintergründe zu Zweitzeugen werden, die nachhaltig soziale Verantwortung übernehmen.

zweitzeugen.de