VIF Verantwortung, Integration, Freundschaft

Integration und Chancengleichheit für benachteiligte Kinder

Im Sommer konnte die Arne-Friedrich-Stiftung (AFS) zusammen mit ihrem Kooperationspartner, der Bürgerstiftung Berlin, an der Grundschule am Birkenhain im Berlin-Spandau das Integrationsprojekt „Vertrauen-Integration-Freundschaft“ (VIF)  vorstellen. Das Projekt baut Brücken zwischen den Kindern der Regel- und Willkommensklassen und gibt ihnen Vertrauen in sich und in die Mitschüler. Im Fußball- und Motivationstraining haben die Kinder vor allem etwas über Gemeinschaft und Teamgeist gelernt. „Vor Kurzem konnten sich die Kinder kaum anschauen und jetzt klatschen sie sich ab und feiern gemeinsame Erfolge beim Elfmeterschießen“, fasste die stellvertretende Schulleiterin Janika Jarling zusammen. „Das ist natürlich nur der Beginn des Projektes und wir freuen uns über viele weitere tolle Erlebnisse.“

Viele Grundschulen, die Flüchtlingskinder in ihren Willkommensklassen aufgenommen haben, beschäftigen sich inzwischen mit dem Thema „Flucht und Vertreibung“. Verständnis für dieses Thema ist eine wichtige Grundlage für eine schnelle Integration der neuen Schüler. Deshalb unterstützt die Arne-Friedrich-Stiftung die Schulen mit passenden Projekten in den Bereichen Sprache, Sport, Technik, Werte/Normen, Kunst und Natur. Immer stehen Sprachförderung, soziales Lernen, Förderung von Teamgeist, Aufklärung zur Flucht und Fluchtursachen sowie Achtsamkeits- und Beziehungslernen im Fokus.

Kontakt und sozialer Austausch

Ziel ist es, Kindern von Geflüchteten und Kindern aus sozial benachteiligten oder bildungsfernen Schichten zu mehr Chancengleichheit zu verhelfen und ihre Integration zu fördern. Sie brauchen die richtigen Fähigkeiten und Kompetenzen, um ihre Bildungschancen zu verbessern. Der soziale Austausch der Kinder untereinander ist den Projektverantwortlichen dabei sehr wichtig.

Die Kinder der Regelklassen profitieren von dem Projekt ebenso wie die Kinder der Willkommensklassen. „Flüchtlinge haben Bock auf Schule“ sagt Natasha Salehi-Shanian, die das Projekt für die Bürgerstiftung leitet. Doch die deutschen Schüler seien teilweise schwerer zu motivieren. „Die Kinder kommen aus einem anregungsarmen Umfeld.“ Pessimismus und Lethargie seien die Folge. Diesen Schülern könne das Projekt auch etwas bieten: „Es lohnt sich, sich anzustrengen, weil es Spaß macht.“

Nachhaltig mit etablierten Projektpartnern

Die AFS möchte das VIF-Programm nachhaltig aufbauen – mit bestehenden Institutionen als Partner. Nicht nur die Flüchtlingskinder sollen integriert werden, auch deutsche Kinder. Das Programm soll deutsche Kinder und ihre Eltern dazu animieren, Verantwortung für Flüchtlingskinder und sozial benachteiligte Kinder zu übernehmen. Zudem sollen deutsche Kinder aufgeklärt werden: Was heißt es, wenn Menschen flüchten müssen und in ein Land kommen, in dem sie nicht von allen Menschen willkommen geheißen werden? Insbesondere die Anschläge auf Asyl- und Flüchtlingsheime in Deutschland zeigen, wie viel Aufklärungsarbeit nötig ist. VIF steht dabei für Augenhöhe: Alle Kinder sollen sich gleich behandelt fühlen, jeder lernt von jedem, um Schwellen- und Berührungsängste abzubauen.

Das VIF-Programm der Arne-Friedrich-Stiftung läuft derzeit an drei Schulen, was ca. 25.000 Euro im Jahr kostet. In dem Maße, wie es gelingt Spenden- und Sponsorengelder dafür aufzutreiben, kann und soll es auf weitere Schulen ausgeweitet werden.

 

(Foto: Spenden für Integration und Chancengleichheit: Ex-Fußballnationalspieler Arne Friedrich freut sich mit JUVE-Redakteurin Eva Flick über die Spendensumme von 131.036 Euro.)